Eichi´s Adventkalender - 1. Dezember

Geschrieben von Mag. Katharina Grünwald BA MEd am .

Hirten kleinHeute erzähle ich dir wie versprochen die erste Adventkalendergeschichte: Es geht um ein schwarzes Schaf, das sich nicht so verhält wie die anderen Schafe in der Herde.
Aber das muss nicht unbedingt schlecht sein...

Der Hirte könnte zufrieden sein: Seine Schafe folgen ihm, wohin er geht. Da ist nur eines: das schwarze. Das schwarze Schaf macht seinem Hirten Sorgen: Es läuft immer wieder von den anderen weg und geht seine eigenen Wege.
Eines Tages werden die Schafe geschoren. Das schwarze Schaf möchte seine Wolle für sich behalten. Es springt davon, weg von der Herde. Der Hirte ruft seinen Hund. Sie rennen dem schwarzen Schaf nach. Auf einmal ist es verschwunden. Wo ist es, das schwarze Schaf? Sie suchen es lange. Aber sie finden es nicht. Das schwarze Schaf hat sich in einer Felsenhöhle versteckt. Sie ist leer. Hier möchte das schwarze Schaf bleiben und für sich alleine leben. Manchmal wagt es sich aus der Höhle heraus. Dann läuft es ganz allein über leere Felder.
Es wird Herbst. Die Novemberstürme fegen über das Land. Ein kalter Wind bläst. Das schwarze Schaf friert trotz seiner Wolle. Allein und traurig steht es im leeren Feld. Dann beginnt es zu schneien. Immer dichter fällt der Schnee. Das schwarze Schaf findet seine Höhle nicht mehr. Hat es sich verirrt? Auf einmal sieht es einen seltsamen Schein. Es geht dem Licht entgegen und findet die Höhle. Darin ist es hell geworden. Ein Mann und eine Frau sind in der Höhle.
Das schwarze Schaf will davonspringen. Da sieht es ein kleines Kind. Geht das Licht von ihm aus? Die Frau nimmt das Kind an sich, damit es bei ihr Wärme findet. Aber es beginnt zu weinen. Das schwarze Schaf läuft nicht weg. Seine Wolle wird im schwer und schwerer. Es schaut das Kind an und spürt Wärme in sich. Es geht näher, immer näher zu dem Kind, senkt seinen Kopf und legt sich auf den Boden. Die Frau staunt. Sie bettet das Kind hinien in die Wolle. Es weint nicht mehr. Das schwarze Schaf wagt kaum zu atmen. Nur einmal zuckt es zusammen: Im Eingang steht der Hirte. Hinter ihm sind die anderen Schafe. Er sieht das schwarze und sagt: "So hat mein verlorenes Schaf seine Wolle für dieses Kind behalten. Es darf dableiben und ihm gehören."
Er legt seinen Hirtenmantel über Kind und Schaf. Dann geht er seinen Weg zufrieden weiter. Die anderen Schafe folgen ihm.

Elisabeth Heck

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