Fest des Hl. Josef und Verkündigung des Herrn

Geschrieben von Mag. Katharina Grünwald BA MEd am .

Josefsaltar GrünwaldAm 19. März begehen wir das Fest eines besonderen Heiligen, dem auch ein eigener Altar in der Pfarrkirche Eichgraben geweiht ist. Im folgenden Beitrag erfahren Sie mehr über seine Geschichte und die Tradition seiner Verehrung. Außerdem finden Sie einige Information zum Hintergrund des auch nebenstehend gezeigten Altarbildes des Eichgrabner Josefsaltars.

Gleich am 25. März folgt ein mit seiner Person in engem Zusammenhang stehendes Hochfest: Verkündigung des Herrn (früher: Mariä Verkündigung). Auch dazu können Sie im folgenden Text mehr lesen.

 

 

 

 

 

 

 


Foto Josefsaltar © Grünwald

Josef, der landläufig als "Nährvater Jesu" (sein eigentlicher Vater ist ja Gott selbst) bezeichnet wird, lebte als Zimmermann in Nazareth. Nach seiner Verlobung mit Maria erfuhr sie vom Engel die Botschaft der unbefleckten Empfängnis. Als Jesus zwölf Jahre alt war, pilgerte Josef mit seiner Familie nach Jerusalem. Zwischen dieser Wallfahrt und dem Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu dürfte er verstorben sein, da er in den Evangelien danach nicht mehr genannt wird. Erst gegen Ende des Mittelalters beginnen sich Theologen und Mystiker näher mit ihm zu beschäftigen; 1479 wird sein Fest in den römischen Heiligenkalender aufgenommen.
Auf dem Fresko in der Rundbogennische über dem Josefsaltar in unserer Pfarrkirche befinden sich auf der vom vor dem Alter stehenden Betrachter aus gesehen linken Seite die „Stände der Kirche“: Links unten sieht man einen Seminaristen, darüber einen Priester – aufgrund der gefalteten Hände offensichtlich im Gebet begriffen. Im darüber abgebildeten Priester ließ sich vermutlich der ehemalige Pfarrer Eichgrabens, Josef Seiwald (1941 – 1973) verewigen. Er lebte für seine Pfarre; während seiner Zeit als Pfarrer wurde die Kirche erbaut. Beim anderen Seitenaltar, dem Marienaltar, ist eine Gedenktafel für ihn angebracht, vor der bei jeder Hl. Messe eine Kerze brennt. Ungefähr ihm gegenüber ist eine Ordensschwester zu sehen, bei der es sich um dessen Schwester, Katharina Seiwald, handeln soll. Über ihm befindet sich ein Bischof; es folgen ein an der Tonsur erkennbarer Mönch, ein Kardinal und ein Papst mit Tiara, der lange Zeit üblichen "Papstkrone". Auf der vom Betrachter aus gesehen rechten Seite des Freskos finden sich die „Stände der Welt“ wieder: Ganz unten ist eine junge Familie mit kleinem Kind abgebildet. Weiter nach oben hin folgen ein Arbeiter, erkennbar an dem großen Hammer in seinen Händen sowie ein Bauer mit Sense. Ganz oben steht ein betender alter Mann. Über allen steht der Hl. Josef mit ausgebreiteten Händen. Altar und Tabernakel sind aus rotem Marmor gefertigt. Die Tür des Tabernakels besteht aus vergoldetem Metall; auf ihr befinden sich eucharistische Symbole. Das Fresko wurde 1953 von Karl Engel (1889 – 1985) gemalt.

Der 25. März lenkt unseren Blick mitten in der Fastenzeit scheinbar weg von Ostern hin zu Weihnachten als dem Geburtsfest Jesu Christi. Im Johannesevangelium ist jedoch zu lesen„(...) Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.“ (Joh 3,16). Manche Liturgiewissenschaftler*innen gehen sogar davon aus, dass am Beginn des heutigen Festes die Überzeugung stand, dass sich Jesu Tod an einem 25. März ereignete. Ein unbekannter antiker Autor etwa schrieb, dass Jesus „am 8. Tag der Kalenden des April“, also am 25. März, empfangen wurde und das auch sein Todestag gewesen wäre. Von diesem Datum aus berechnete man auch das Weihnachtsfest für den 25. Dezember. Wie zu Weihnachten spielt am 25. März auch die Sternenkonstellation eine besondere Rolle. Jesu Empfängnis fällt so unter das Sternzeichen des Widders, der seinerseits an das Opfer Abrahams erinnert: Abraham wurde als Prüfung von Gott dazu aufgefordert, seinen einzigen Sohn Isaak zu opfern. Kurz vor der Vollstreckung dieser Tat hielt er ihn jedoch davon ab; im Gebüsch neben dem gerade von Abraham und Isaak errichteten Opferalter hatte sich ein Widder verfangen. Christus ist in der christlichen Überzeugung dieses Opfer, das Gott selbst ausgewählt hat. Entstehung und Inhalt dieses Hochfestes zeigen, wie eng Ostern und Weihnachten zusammengehören und wie gut der Festtag daher mitten in die Fastenzeit passt. 

 

Mag. Katharina GRÜNWALD BA MEd

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