Eichgrabener Auferstehungsbilder - 22. April 2020

Geschrieben von Alexander Fischer am .

03 Fresko klein

Heute möchte ich den Blick weiter nach oben in der Eichgrabener Pfarrkirche lenken, nämlich auf das Freskenfries von Karl Pehatschek, das die Kirche unterhalb der Decke mit Szenen aus dem Leben Jesu ziert.
Dieser Freskenzyklus kennt natürlich auch eine Darstellung der Auferstehung.

Ich möchte dabei nur auf ein Detail dieser Darstellung eingehen, nämlich die Strahlen, die den Auferstandenen umgeben. Wie die Osterzeit in der Osternacht mit der Lichtfeier eröffnet wird, so soll das strahlende Licht des Auferstandenen hinweisen auf das neue Leben, auf die Herrlichkeit, die wir mit irdischen Bildern gar nicht beschreiben können.

Bei der Betrachtung des gesamten Zyklus haben mich die Strahlen um den Auferstandenen aber auch an etwas anderes erinnert. Ich weiß nicht, ob das vom Künstler intendiert war, aber sie haben eine auffallende Ähnlichkeit mit dem Heu und Stroh in der Weihnachtsszene; die Handhaltung des Auferstandenen wirkt wie eine Spiegelung des neugeborenen Jesuskindes; und Krippe und Grab sind im gleichen Farbton gehalten.
Wenn man diese Parallelisierung von Weihnachten und Ostern im Freskenzyklus gelten lassen will, dann hat das eine wichtige Aussage: Die Menschwerdung Gottes, die wir an Weihnachten feiern, kommt zu ihrem Ziel mit der Auferstehung. Weihnachten läuft auf Ostern zu. Und wenn es gilt, dass Gott in Jesus Christus Mensch geworden ist, um uns zu zeigen, was es bedeutet, Mensch zu sein, wie er von Gott her gedacht und gewollt ist, dann heißt das: Unser Menschsein läuft zu auf das Leben der Auferstehung.

Üben wir also schon jetzt in unserem Leben hier auf Erden die "Handhaltung" des Auferstandenen ein. Gestalten wir auch unser Leben "ewigkeitstauglich"!
Oft sagen wir, wenn wir uns über etwas sehr freuen, dass es sich anfühlt, als ob Weihnachten und Ostern zusammenfallen. Lassen wir das nicht nur eine Redensart sein, sondern machen wir es wahr!

Euer Kaplan
Alexander Fischer

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